Technische Daten

Projektbeschreibung:

Bau eines Stauraumkanals

  • Länge: 375 m
  • Innendurchmesser: 5.20 m
  • Außendurchmesser: 5,70 m
  • Mindestradius:  ∞ m
  • Mindestüberdeckung: 5,50 m
  • 3 Notausstiege
  • Max. Überdeckung: 14,00 m

Tübbingausbau:

  • Anzahl Ringe: 310 Stück
  • Ringteilung: 5 + 1 Schlussstein
  • Tübbingbreite: 1,20 m
  • Tübbingstärke: 0,25 m

Bauweise:

  • TBM-Vortrieb mit EPB-Schild

Geologie:

Zu Beginn Lehmschichten, danach Übergangsbereich mit lehmigen
Sanden, am Schluss Brüsseler Sand

Allgemeine Daten

Projekt
Stauraumkanal Grootveldlaan, Sint-Pieters-Woluwe, Belgien

Auftraggeber
Vivaqua (Brüsseler Wasser- und Abwasserunternehmen)
in Arbeitsgemeinschaft

Bauzeit
2018 bis 2020

Bausumme Netto
€ 14 Mio.

Nutzung
Wasser/Abwasser
Art
Stauraumkanal
Länge
375 m
Bauart
TBM-Rohrvortrieb mit EPB-Schild

Mehr Informationen

In Sint-Pieters-Woluwe, einer Gemeinde der Region Brüssel-Hauptstadt, im Brüsseler Osten gelegen, wurde ein neuer Stauraumkanal zur temporären Zwischenspeicherung von max. 8.000 m³ Regenwasser. Der Bau dieses Speichers war notwendig, da die vorhandene Kanalisation der Gemeinde bei Starkregenereignissen überlastet war und es zur Überflutung von Straßen und Kellern kommen konnte.

Der Stauraumkanal wurde mittels Tunnelvortrieb in Tübbingbauweise erstellt. Zum Einsatz kam dabei ein Erddruckschild.

Für die Anfahrt der Tunnelbohrmaschine wurde am Platz „Koning Boudewijnplein“ ein rechteckiger Startschacht mit überschnittenen Bohrpfählen errichtet. Der Schacht hatte eine Größe von 17,40 m x 10,90 m, die Bohrpfähle hatten einen Durchmesser von 880 mm und erreichten eine Tiefe von ca. 17 m.

Vom Startschacht aus verlief der Tunnelvortrieb über eine Länge von ca. 375 m mit einer Steigung von 1% nahezu parallel unter der Straße Grootveldlaan, bevor er in einem sogenannten Sackloch endete. Ein Zielschacht zur Bergung der Tunnelbohrmaschine war nicht vorgesehen. Daher musste sie durch den Tunnel zurückgebaut werden, während die Aufdopplung, das Schneidrad und der Schildschwanz im Boden verblieben. Dabei stellte der Transport des im Durchmesser 4,85 m großen, 55 t schweren Schilds durch den im Durchmesser 5,2 m großen Tunnel eine besondere Herausforderung dar.

Eine weitere Schwierigkeit ergab sich durch die Lage der Baustelle in einem innerstädtischen Wohngebiet mit den damit verbundenen Problemen, wie Lärmbelästigung der Anwohner durch Baumaschinen und den Lieferverkehr sowie die beengten Platzverhältnisse. Die für die Baustelleneinrichtung zur Verfügung stehende Fläche von ca. 80 m x 25 m war nicht groß genug, um die komplette TBM inklusive aller Nachläufer auf der Baustelle zur Vormontage unterzubringen. Außerdem war es nicht möglich, den Startschacht so groß auszulegen, dass die TBM für den Start komplett aufgestellt werden konnte. Daher mussten die Nachläufer sukzessive angeliefert, nach TBM-Anfahrt einzeln in den Schacht gehoben und in den Vortriebsprozess integriert werden. Ebenfalls aufgrund des Platzmangels musste der Verfüllmörtel durch eine Betonleitung zur TBM gepumpt werden, wobei am Ende der Bauarbeiten ein Weg von fast 370 m zu überwinden war.

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